Postcards of the collection: Zeughaus

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Zeughaus
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Nachdem das Zeughaus 1730 fertiggestellt war, nutzte die preußische Armee das Bauwerk bis 1876 als Waffenarsenal. Im 18. Jahrhundert war es das umfangreichste Waffendepot Preußens. Im Erdgeschoss des Gebäudes wurden vor allem die Artilleriewaffen gelagert, im Obergeschoss wurden Infanteriewaffen und Zubehör aufbewahrt.

Im Jahr 1732 wurden insgesamt 723 Geschütze (davon 604 preußische und 119 französische, bayerische, polnische und schwedische aus Feldzügen erbeutete Geschütze) im Zeughaus gelagert. Diese waren je nach Einrichtung, Kaliber und Herkunft in Gruppen angeordnet. Im Obergeschoss befanden sich im Jahre 1732 insgesamt 78.060 Waffen (Degen, Musketen, etc.) der Infanterie und Kavallerie. Diese großen Mengen an Waffen zeugten auch von der allgemeinen Aufrüstung in der Herrschaftszeit von König Friedrich Wilhelm I.. Neben der Funktion als Waffenlager, diente das Zeughaus auch als Aufbewahrungslager für Kriegsbeute und Trophäen.

Im Jahre 1828 wurde eine Königliche Waffen- und Modellsammlung eingerichtet, die seit 1831 der Bevölkerung zur Besichtigung offen stand. 1844 beherbergte das Zeughaus die Allgemeine Deutsche Gewerbe-Ausstellung mit 3.040 Ausstellern und 260.000 Besuchern. Kaiser Wilhelm I. ließ das Zeughaus zwischen 1877 und 1880 zur Ruhmeshalle der brandenburgisch-preußischen Armee umbauen; Friedrich Hitzig leitete die Arbeiten. So entstand ein Museum der preußischen Geschichte mit einer bedeutenden militärhistorischen Sammlung.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Zeughaus, bis dahin eine Einrichtung des Kriegsministeriums, den Preußischen Kunstsammlungen angegliedert. Beutestücke aus dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 mussten entsprechend einer Bestimmung des Versailler Vertrages an Frankreich zurückgegeben werden. Einigen patriotisch gesinnten Studenten gelang es, die Rückgabe teilweise zu sabotieren. Im Gebäude befand sich nun auch eine Gedenkstätte für gefallene deutsche Soldaten, in der Staatsbesucher Kränze niederlegen konnten.

Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde das Zeughaus zum Propagandainstrument. In einer umfangreichen Abteilung zum Ersten Weltkrieg erschien der verlorene Krieg als unverdiente Niederlage - nach heldenhaftem Widerstand gegen eine Welt von hinterhältigen Feinden. Militärische Aufmärsche und Gedenkfeiern im Lichthof häuften sich. Adolf Hitler hielt pathetische Reden zum alljährlichen Heldengedenktag. Inzwischen wurde für Berlin als künftige Welthauptstadt Germania auch ein neues, riesiges Zeughaus geplant. Als Instrument der Kriegspropaganda blieb das Zeughaus bis September 1944 geöffnet - andere Museen waren längst geschlossen. Im Zweiten Weltkrieg hatte man Teile der Sammlungen an verschiedene Orte ausgelagert und, je nach Frontverlauf, mehrfach umgelenkt; dabei entstanden große Lücken in den Beständen. Gegen Kriegsende erlitt das Gebäude selbst schwere Schäden durch Bomben und Granaten. Die Fassaden wurden mehrfach durchbrochen, das Dachgeschoss brannte aus, ein großer Teil der Skulpturen verglühte im Feuer.

1945 verfügte die Alliierte Kommandatur in Berlin das Ende des Kriegsmuseums Zeughaus. Der Wiederaufbau des Gebäudes begann 1948 und dauerte bis 1965. Seit 1952 hatte das Museum für Deutsche Geschichte (MfDG) seinen Sitz im Zeughaus. Es war vom Zentralkomitee der SED gegründet worden und sollte als zentrales Geschichtsmuseum der DDR das marxistisch-leninistische Geschichtsbild vermitteln. Diesen Auftrag erfüllte es durch intensive Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit. Im September 1990, unmittelbar vor der Deutschen Wiedervereinigung, wurde es von der letzten Regierung der DDR aufgelöst. Danach ging das repräsentative Gebäude an das 1987 von der Bundesregierung und der Stadt (West)Berlin gegründete Deutsche Historische Museum (DHM) über, die umfangreichen Bestände des MfDG wurden übernommen (die meisten Mitarbeiter des Museums nicht). Nach mehrjährigen Sanierungsarbeiten wird das Zeughaus seit 2003 wieder vom DHM genutzt. Die Eröffnung der neuen Dauerausstellung erfolgte am 2. Juni 2006.

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