Der Görlitzer Bahnhof wurde vom Architekten August Orth geplant und der Bau 1865 begonnen. Da das Gelände sehr weitläufig war, wurde als Abkürzung für querende Fußgänger unter dem Bahnhofsgelände zwischen dem Ende der Liegnitzer Straße und der Oppelner Straße ein Fußgängertunnel, der so genannte Görlitzer Tunnel, angelegt. Gelegentlich wurde der Tunnel auch als die Harnröhre bezeichnet. Am 13. Juni 1866 fuhr hier der erste Zug: Ein Militärzug in den Deutsch-Österreichischen Krieg. Am 31. Dezember 1867 wurde die komplette Strecke der Berlin–Görlitzer Eisenbahn eröffnet. Vorher reichte sie nur bis Cottbus. Der Görlitzer Bahnhof war, wie der Anhalter Bahnhof, ein Kopfbahnhof. Die Eisenbahn nach Görlitz verlief durch die Landschaften Spreewald und Niederlausitz, woran auch die Namen der umliegenden Plätze erinnern. Der Bahnhof war über ein in das Pflaster der Skalitzer/Gitschiner Str. eingelassenes Gleis mit den Gaswerken an der Prinzenstraße (heute: Böcklerpark/Prinzenbad) verbunden, die auf diesem Weg auch mit Kohle versorgt wurden. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde hier am 29. April 1951 der letzte Personenzug abgefertigt. Danach wurden die Gebäude in mehreren Abschnitten bis 1976 abgerissen. Bis in die 1980er Jahre hinein verkehrten noch Güterzüge zum hinteren Teil des Geländes. Heute erinnert nur noch ein erhaltener Güterschuppen im Görlitzer Park an den alten Bahnhof.
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