Postcards of the collection: Nicolaikirche / St. Nikolai Kirche

Link collections with each other

Name:
Nicolaikirche / St. Nikolai Kirche
Keywords:
Coordinates:
-
Description:
Die Kirche St. Nikolai zu Stralsund ist die älteste der drei großen Pfarrkirchen der Hansestadt am Strelasund. Sie wurde im Jahr 1276 erstmals urkundlich erwähnt.
Ihren Namen erhielt die Kirche am Alten Markt nach Nikolaus von Myra, dem Schutzheiligen der Seefahrer.
Als Vorgängerbau der heutigen Nikolaikirche kann eine -vermutlich aus Holz gebaute- Kapelle an gleicher Stelle gelten. Die Nikolaikirche selbst wurde erstmals im Jahr 1270 urkundlich erwähnt.Die Nikolaikirche wurde zunächst als Hallenkirche mit einem Turm errichtet. Planung und Bau der Kirche im ältesten Teil der Stralsunder Altstadt gingen einher mit der Planung des Stralsunder Rathauses am Alten Markt. Vermögensverwalter für den Kirchenneubau war der Rat der Stadt. Hier wird schon deutlich, dass beide Bauten in Verbindung zueinander stehen. Diese Verbindung war gewollt und äußerte sich in der Tatsache, dass St. Nikolai von Beginn an die Ratskirche war.
Aufzeichnungen oder Untersuchungen zur Fundamentierung der Kirche liegen nicht vor; aufgrund von Rückschlüssen aus der Überbauung lässt sich vermuten, dass im Osten ein halbkreisförmiges Fundament errichtet wurde.
Nach dem Vorbild der Lübecker Marienkirche wurde die noch nicht fertig gestellte Stralsunder Nikolaikirche um 1270 -in diesem Jahr wird sie auch erstmals urkundlich erwähnt- zu einer Basilika umgebaut. Der neue Chor, für den der gerade fertig gestellte Chor der Hallenkirche abgetragen wurde, bestand aus einem inneren Chor und einem Umgang um diesen herum; um den Chorabschluss, der aus fünf Seiten eines gedachten Achtecks besteht, wurden noch fünf Kapellen angelegt. Teile der Wände der Seitenschiffe dienten fortan als Widerlager.
Von Beginn an wurde der Kirchbau mit Backstein vorangetrieben. Im Laufe der Zeit wurden dabei mindestens 65 verschiedene Formsteintypen verbaut. Den Backstein bezogen die Bauleute aus Werkstätten der Region. Nach den Grundmauern wurde mit dem Mauerwerk des Langchores begonnen, zunächst die Nord- und dann die Südseite. Dabei richtete man sich an den Mauern des Vorgängerbaus aus; die Mauern des Langchores sind wohl aus diesem Grund ungleich lang und nicht parallel. Anschließend mauerten die Bauleute die Mauern der Kranzkapellen von Norden nach Süden auf. Die äußeren Strebepfeiler der Kapellen waren ursprünglich nicht als offenes Strebesystem geplant und wurden kleiner ausgeführt als sie heute überliefert sind; sie entsprachen den Pfeilern an den Kapelenkanten.
Beginnend an der Treppenturmspindel wurden nunmehr ca. drei Meter Mauerwerk auf die Wandsockelzone aufgemauert. Um 1308 wurde die Umfassungsmauer des Chores geschlossen, und zwar an der nordöstlichen Kreuzkapelle. Das ergaben dendrochronologische Untersuchungen. Hier auch ist einer der Wechsel im Verbauen der verschiedenen Formsteintypen zu erkennen; fortan wurde der Fasenstein verwendet.
Mit Beginn der Bauarbeiten an den neuen Chorpfeilern wurde der Ostteil der Vorgängerkirche, der bis dahin noch genutzt worden war, endgültig abgebrochen. Die Pfeiler wurden, beginnend im Westen, nach Osten hin paarweise errichtet, dabei musste teilweise auf die unregelmäßig ausgeführten Umfassungsmauern Rücksicht genommen und die Pfeiler auf einen anderen als den Idealstandort gesetzt werden. Nur die fünf zuletzt erbauten Pfeiler des Chores erhielten neben den Blumenmotiven auch figürliche Schmuckelemente.
Das Hochschiff wurde mit Steinen im Normalformat aufgemauert. Die Fasensteine wurden zur Gestaltung eingesetzt. Die Planungen hatten auch eine Brüstung am Obergaden vorgesehen, wie die vorhandenen Konsolen erkennen lassen, allerdings wurde dieser Bauteil nie ausgeführt. Beim Ausbau des Obergadens wurde nun auch die ursprüngliche Lösung der Strebepfeiler aufgegeben und ein offenes Strebewerk ausgeführt. Die vier betroffenen Pfeiler zwischen den Kapellen wurden also, nachdem der Obergaden fertig war, verstärkt, um als Auflagefläche für die Strebebögen des Obergadens zu dienen. Ebenfalls um die Strebepfeiler aufzunehmen wurden die im Innenraum stehenden Pfeilerköpfe verstärkt. Dies hatte aber auch zur Folge, dass die ursprünglichen Gewölbeanfänger ummantelt wurden. Daraufhin wurde mit dem Bau der Gewölbedecke des Chorumgangs beginnen. Aus einer Rechnung aus dem Jahr 1314 für den Dachreiter des Chores kann auf den Zeitpunkt der Fertigstellung an diesem Abschnitt geschlossen werden.
Bei der Einwölbung des Mittelschiffs wurde festgestellt, dass die westlichen Obergadenmauern stark abwichen. Daher wurden die beiden westlichen Wandpfeiler im Süden sowie der im Norden nochmals aufgemauert. Erst dann konnte mit der Einwölbung des Mittelschiffs begonnen werden, was von Osten nach Westen geschah.
Bereits um 1300 begann der Bau des Turmes westlich der alten Nikolaikirche. Um 1314, der Turm hatte mit 13 Metern die Höhe der Chorumfassung erreicht, entschloss sich der Rat, zwei Türme bauen zu lassen.
Zu Ostern 1318 begann der Bau des Langhauses, wie eine Kalksteinplatte, die sich heute nördlich des großen Westportals befindet, verkündet. Die Strebepfeiler der Seitenschiffe wurden außen verbunden, um Platz im Innenraum zu schaffen. Die Strebepfeiler wurden dadurch nach innen gezogen und im gewonnenen Raum zwischen den Pfeilern wurden Kapellen angelegt, die auch sofort eingewölbt und genutzt wurden, womit die Nikolaikirche auf deutschem Gebiet zu den ersten Kirchen gehörte, die solche Kapellen nutzte.
Danach wurde das Erdgeschoss des nördlichen Turms sowie die daran angeschlossene Annenkapelle errichtet (in der bis 1938 die Figur der Anna selbdritt aufbewahrt wurde), anschließend der Unterbau des Südturms sowie die Außenmauer des westlichen Langhauses und die Pfeiler am Langhaus, wofür die Reste der Vorgängerkirche abgerissen wurden. Der Nordturm wurde auf eine Höhe von 30 Metern aufgemauert, der Südturm nur bis auf Höhe des alten Westbaus. Daraufhin wurde weiter am Langhaus gebaut (das Langhaus wurde gegen Ende der 1360er Jahre fertiggestellt) und erst dann wieder am Südturm, der nun gleichzeitig mit dem südlichen Obergaden aufgemauert wurde. Auch das Westportal wurde etwa zur gleichen Zeit in den alten Westbau eingefügt. An seiner linken Seite verkündet eine Kalksteintafel vom Beginn der Bauarbeiten am Langhaus zu Ostern 1318, an seiner rechten Seite eine Platte vom Beginn des Baus des ersten freistehenden Turmgeschosses 1329.
Die nördliche Außenmauer des Mittelschiffs wurden fertiggestellt und daraufhin die südliche Außenmauer; aus einer Stiftungsurkunde "für einen Altar unter der großen Orgel" aus dem Jahr 1368 ist zu ersehen, dass das Mittelschiff zu diesem Zeitpunkt bereits genutzt wurde.
Von den beiden Türmen wurde der Südturm zuerst vollendet, wahrscheinlich im frühen 15. Jahrhundert, anschließend der Nordturm; beide gotische Türme waren gleich hoch. Bei einem Brand im Jahr 1662, der von der Jacobikirche ausging, wurden die hölzernen Turmaufbauten zerstört. Im Jahr 1667 wurde daraufhin der südliche Turm mit einer Barockhaube versehen; der nördliche Turm erhielt nur ein Notdach.





Price statistics:
27 postcards sold at the price of an average 3.38 €