Druckverfahren

Volker 26-02-2009 14:21:06
im Laufe der Geschichte der Ansichtskarten wurden verschiedene Druckverfahren angewendet. Mein Problem ist immer wieder, die früheren Verfahren beim Druck der Karten voneinander zu unterscheiden. Daher meine Frage, wie kann man im Lichtdruckverfahren hergestellte Karten, von denen in Bromsilberdruck gefertigten unterscheiden?

Volker
Gast 27-02-2009 09:39:00
Bromsilberdruck

Bromsilberdruck oder Rotationsfotografie ist ein historisches Kopierverfahren zur maschinellen Herstellung von schwarz-weißen fotografischen Abzügen. Es gehörte von 1892 bis zur Verbreitung des Offsetdrucks um 1920 und noch darüber hinaus zu den wichtigsten Herstellungsverfahren für Ansichtskarten.

Beim Bromsilberdruck wird nicht im Wortsinn gedruckt; es wird – in der Papierführung angelehnt an den Rotationsdruck – auf Rollen gewickeltes, mit silberbromidhaltiger Gelatine beschichtetes Fotopapier automatisch unter montierten Halbtonnegativen hindurchgezogen, belichtet, entwickelt fixiert und getrocknet.

Da beim Bromsilberdruck Reproduktionsverluste nur durch das Vervielfältigen des Originalnegativs entstehen, die Grauabstufungen aber weiterhin durch das Filmkorn erzeugt werden und nicht wie bei Hoch- und Offsetdruck durch Rasterung simuliert werden müssen, zeichnet er sich durch besonders feine Grauzeichnung und Detailreichtum aus."

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


"Da beim Bromsilberdruck Reproduktionsverluste nur durch das Vervielfältigen des Originalnegativs entstehen, die Grauabstufungen aber weiterhin durch das Filmkorn erzeugt werden und nicht wie bei Hoch- und Offsetdruck durch Rasterung simuliert werden müssen, zeichnet er sich durch besonders feine Grauzeichnung und Detailreichtum aus."

--> werde bei nächster gelegenheit mal einige Bromsilberkarten als Scan -"normalen" Foto Ansichtskarten gegenüberstellen evt. ist es hierbei möglich einige unterschiede festzustellen. Denke aber das sich auch dieses Verfahren über die Jahre weiterentwickelt hat. Soist mir bei einigen Karten welche in der zeit von 1910-1920 gedruckt worden aufgefallen das sie einen leichten "Silbrigen"-Schein haben, Karten ab ca. 1930 hingegen vermerke wie Bromsilber xxxx/xxxx. Selbst in den 1960gern sind mir "Bromsilberdruck" Karten bekannt.



Ansichtskarte von Metz, Tübingen (echt Bromsilber) aus dem Jahr 1960
Gast 27-02-2009 09:49:11
Metz, Tübingen 1960 "Bromsilber"
Schöning, Lübeck 1960 "Agfa Fotopapier"
cramers, CeKaDe 1960 "Agfa"
Volker 27-02-2009 18:08:54
der Vergleich Bromsilberdruck zu Echtfoto* ist für mich noch ziemlich einfach zu vollziehen. Karten in Bromsilberdruck, kann man aus meiner Sicht auch als Echtfotos bezeichnen. Der Begriff "Druck" verwirrt da sicher nur. Schwer wird es für mich beim Vergleich vom Bromsilberdruck zu Lichtdruck-Verfahren. Hier wurde ja tatsächlich gedruckt.
Wenn ich bei starker Vergrößerung mal einige alte Karten betrachte, scheint mir, diese haben alle alten Karten das für Lichtdruck genannte charakteristische "Runzelkorn". Welches sich jedoch auch ganz einfach als die normal Körnung des Filmmaterials entpuppen könnte.

Den "silbrigen" Schein habeich auch bei einigen Karten festgestellt.

* auch das basiert jedoch auf Silberhalogeniden wie es auch das Silberbromid darstellt.

Volker
Volker 28-02-2009 11:05:07
um das zu ergänzen. Das Fotomaterial der frühen Zeit, bis Mitte der 30er Jahre war aus heutiger Sicht grobkörnig und lichtunempfindlich. Letzteres kann man schwer vergleichen. Die besten Materialen in Deutschland hatten 1914 18 ° Scheiner, 1929 23° Scheiner - nach grober Umrechnung 8 DIN bzw. 13 DIN. Ansichtskarten entstanden als Kontaktabzüge oder eben beim Lichtdruck auf Basis von im Kontaktverfahren entstandenen Druckplatten. Für die später bekannten Vergrößerungsapparate fehlten die ausreichend starken Lichtquellen. Wer Ansichtskarten produzieren wollte, zog also mit einer 18 cm mal 24 cm Kamera durch die Gegend oder konnte nur Karten mit breitem weißem Rand herstellen - wie z. B. auf der ID 13724 zu erkennen. Echter Bromsilberdruck ist also bestimmt immer ein Kontaktabzug und kein mit optischem Kopiergerät produziertes Foto.

Volker
Volker 02-03-2009 17:40:57
habe noch mal ein Beispiel.
Die erste Karte ist aus dem Jahr 1926. Ich würde sagen in Bromsilberdruck als Kontaktabzug von einer 10 cm x 15 cm Platte entstanden. Der Ausschnitt auf der Karte umfasst nicht das gesamte Negativ, da die Karte nur 13,8 cm x 9 cm Platz bietet.

Auf der zweiten Karte, 6 Jahre später hergestellt und ich meine als normaler Fotoabzug vom selben Negativ gefertigt, hat nun durch Verkleinerung das gesamte Negativ Platz.
Gast 30-05-2009 18:09:42
Zum Thema Druckverfahren wird in Kürze auch ein eigenständiger Bereich beim Ansichtskarten-Lexikon eingerichtet.
Mit einem Überblick über die einzelnen Varianten und der Ablauf des Druckes,dann wird es wie beim Lichtdruck denk ich etwas einfacher, das ganze an bestimmten Merkmalen zu erkennen. Nach und nach soll das ganze auch mit Beispielkarten unterfüttert werden, um die Anschaulichkeit weiter zu erhöhen.

Grüße an alle Sammler
Sebastian
chal4oye 13-01-2014 11:24:48
Letzteres kann man schwer vergleichen. Die besten Materialen in Deutschland hatten 1914 18 ° Scheiner, 1929 23° Scheiner - nach grober Umrechnung 8 DIN bzw. 13 DIN. Ansichtskarten entstanden als Kontaktabzüge oder eben beim Lichtdruck auf Basis von im Kontaktverfahren entstandenen Druckplatten. Für die später bekannten Vergrößerungsapparate fehlten die ausreichend starken Lichtquellen. Wer Ansichtskarten produzieren wollte, zog also mit einer 18 cm mal 24 cm Kamera durch die Gegend oder konnte nur Karten mit breitem weißem Rand herstellen - wie z. B. auf der ID 13724 zu erkennen. Echter Bromsilberdruck ist also bestimmt immer ein Kontaktabzug und kein mit optischem Kopiergerät produziertes Foto.